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BAISIEZ MOY

Josquin Desprez, Chansons

Ensemble THÉLÈME

Julien Freymuth, Altus

Lior Leibovici, Tenor

Cyril Escoffier, Tenor

Jean-Christophe Groffe, Bass und Leitung

Ziv Braha, Laute

Ludovic Van Hellemont, Ondes Martenot, Fender Rhodes

5. Dezember 2025, 19.30

Stadtkirche Liestal

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Josquin Desprez, Ikone der Popkultur? Josquin war einer der grössten Komponisten

seiner Zeit, Autor von geistlicher und weltlicher Musik sowie von Werken für Hof und

Stadt. Thélème präsentiert hier eine kühne und originelle Interpretation einiger Lieder

von Josquin, indem es die Sprache der Renaissance mit sehr unterschiedlichen Klängen

- Ondes Martenot, Fender Rhodes Piano, Buchla Synthesizer - zu einem lebendigen und

erstaunlich fruchtbaren Dialog verbindet, der dem Geist von Josquin Desprez perfekt

entspricht. Fünfhundert Jahre nach seinem Tod ist dieses Programm eine Hommage an

einen bahnbrechenden Komponisten, dessen Innovationen uns bis heute inspirieren.

PROGRAMM

Alex Nante (*1992)

La luz de la tierra (aus Preludios de Luz, 2021)

Josquin Desprez (1450-1521)

Baisiez moy

Fama malum

Dulces exuviae

Belle, pour l’amour de vous

Qui belles amours a

En l’ombre d’un buissonnet

R(icerca)da

Ecce tu pulchra es

La Bernardina

Bergerette savoisienne

Guillaume se va chau7er

El grillo

Prélude (Pierre Attaingnant)

Je ris

Tant vous aime

Mille regretz

Adieu mes amours

Plus nul regretz

Porträt THÉLÈME

I FREI MIT MUSIK UMGEHEN I

Seit seiner Gründung 2013 vereint Thélème MusikerInnen (Musiker:innen, Musiker und Musikerinnen?), die eine offene und originelle Interpretation Alter Musik pflegen. Das  Kernensemble mit Stimme und Laute wird erweitert mit Instrumenten verschiedener Zeiten – Gambe, Saxophon, Ondes Martenot, Modularsynthesizer –  und es sucht die Zusammenarbeit mit AutorInnen, SchauspielerInnen, TänzerInnen, ChoreographInnen und anderen kreativen Geistern. So erforscht Thélème ein sich ständig veränderndes Musikgebiet und strebt sowohl nach einer das alles verbindenden Sprache wie auch nach neuen Hörperspektiven jenseits des Musealen.  

Mit seiner Vorliebe für die Polyphonie der Renaissance begeistert sich das Ensemble vor allem für die weltliche Musik des 16. Jahrhunderts, die dank den neuen Möglichkeiten des Musikdrucks aufblühte. Faszinierend ist vor allem der Kontext, in dem diese Werke entstanden und aufgeführt wurden. Weltliche Musik sollte ursprünglich zuallererst der privaten Unterhaltung der Aufführenden dienen. Auf dem Boden dieser Praxis wuchsen schliesslich neue, subversive Formen, die ganz im Zeichen des Vergnügens standen.

Thélème begnügt sich nicht damit, diese weltliche Avantgarde-Musik mit ihren für die Renaissance typischen Kontrasten von Eleganz und Humor, Raffinesse und Öbszönität einfach nochmals wiederzugeben. Vielmehr soll sie – durch die Verknüpfung verschiedener Formen und Gattungen, durch das Mittel der Distanzierung und mit etwas Frechheit – als Musik von heute erklingen, als Moderne von damals in der Gegenwart. So eignet sich Thélème die Vergangenheit durch einen lebendigen Dialog mit der frühen Musik an und pflegt einen fruchtbaren Anachronismus.

Thélème gewann 2022 mit dem Album “Baisiez Moy” (Aparté) den prestigeträchtigen Gramophone Award in der Kategorie Early Music.

Jean-Christophe Groffe

Mit «extrêmement oisif, extrêmement libre, et par nature et par art», hat Jean-Christophe Groffe in der Musik eine Lebensweise gefunden, die diesem Temperament entspricht.
Als Künstler ist Jean-Christophe Groffe wegen seiner fundierten Kenntnisse und Erfahrungen im alten (Renaissance) und zeitgenössischen Repertoire gefragt. Er ist auch für seine Forschungsarbeit (insbesondere in Zusammenarbeit mit dem Institute for Computer Music and Sound Technology-ZHdK) und seine Tätigkeit als Moderator und Kurator von eigenständigen Projekten bekannt. Er ist Gründer und künstlerischer Leiter von thélème, einem Ensemble, das sich einer offenen und originellen Interpretation von Werken der Renaissance verschrieben hat, und Mitglied und co-Leiter mit Francisca Näf des Ensembles SoloVoices, das sich mit zeitgenössischer und experimenteller Musik beschäftigt. Jean-Christophe Groffe hat an zahlreichen Aufnahmen mitgewirkt und ist regelmäßig Gast in Radiosendungen. Das Album "Baisiez moi" (thélème/Aparté) wurde 2022 mit dem renommierten Gramophone Classical Music Award (Early Music) ausgezeichnet.
©Benjamin Henon
Press

Konzert Maya Boog: Text

©2024 Stimmen zu Gast.

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