LIEDERABEND
Andrea Suter – Sopran
Jan Petryka – Tenor
Riccardo Bovino – Klavier
17. April 2026, 19.30
Stadtkirche Liestal
«Diese Lieder sind aus meiner Seele gewachsen, als ich an Dich dachte, an nichts als Dich.» So schrieb Robert Schumann an Clara 1840, im Jahr ihrer Vermählung. Es war der Beginn einer Beziehung voller gegenseitiger Inspiration, eine «musikalische Zweisamkeit in Einheit», es wurde daraus eine Familie mit acht Kindern und zwei arbeitenden Eltern, mit Komponieren und Konzertreisen vollauf beschäftigt. Über die Alltagsgespräche im Hause Schumann kann man nur mutmassen. Was geblieben ist, sind die Briefe und Lieder. Sie sind hier zusammengestellt, von der ersten Liebe bis zur reifen Beziehung. Im Wechsel zu den Liedern stehen Zitate aus dem Briefwechsel von Clara und Robert Schumann.
Der aus Wien stammende Tenor Jan Petryka ist ein international gefragter lyrischer Tenor. Seine Karriere führte ihn an die Salzburger Festspiele, die Schubertiade Hohenems, den Wiener Musikverein sowie zahlreiche Opernhäuser Europas.
Das Programm wird bald bekannt gegeben
ANDREA SUTER
Andrea Suter studierte an der Hochschule der Künste Bern bei Hans Peter Blochwitz, an der Zürcher Hochschule der Künste bei Roswitha Müller und schloss ihre Studien mit dem Master of Music Performance mit Auszeichnung ab. Sie ist zweimalige Preisträgerin des Migros Gesangswettbewerbs als Solistin. Es folgten Meisterkurse bei Klesie Kelly-Moog, Jennifer Larmore und Janet Perry.
Seither ist sie dank ihrer beweglichen, wandelbaren Sopranstimme auf der Opernbühne ebenso zuhause wie im Konzertleben und in der geistlichen Musik.
Zusammen mit Riccardo Bovino gründete sie 2020 die Konzertreihe für Lied und Vokalmusik Stimmen zu Gast in Liestal.
In der laufenden Saison steht Andrea Suter als Hexe Bellacanta in der Kinderoper Hexe Hilary von Peter Lund auf der Bühne des Stadttheaters Winterthur (Regie: Thomas Guglielmetti).
Ihre Liebe zum Schauspiel und zur Oper führte sie ans Theater Basel: Für die Spielzeit 2012/13 wurde sie für das Opernstudio OperAvenir engagiert und debütierte mit mehreren Partien: Grilletta in Joseph Haydns Lo speziale, Oscar in Un ballo in maschera, Poussette in Manon sowie Gretel in Humperdincks Hänsel und Gretel. Ihre Rolleninterpretationen und auch ihre Auftritte an Konzerten mit der Sinfonietta Basel und dem Basler Sinfonieorchester brachten ihr beste Kritiken ein. Eine Masterclass bei Kiri Te Kanawa gehört zu den wichtigen Impulsen in dieser Zeit.
Anfang der Saison 2013/14 kehrte Andrea Suter als Gast ans Theater Basel zurück. In der darauffolgenden Saison sang sie Ännchen in Webers Freischütz und Susanna in Paisiellos Nina in einer Rathaushof-Produktion am Theater Konstanz sowie die Gretli in einer Urfassung Meyer von Schauensees Engelbergischer Talhochzeit am Theater Sarnen. 2016 folgte die Uraufführung der Kinderoper Reise nach Tripiti mit dem Musikkollegium Winterthur am Theater Winterthur (Nina Russi / Marc Kissoczy) und die Rolle der Dorinda in G. F. Händels Orlando in Konstanz unter der Regie von Nada Kokotovic. 2018 debütierte sie als Christel in Der Vogelhändler.
Vom Zürcher Kammerorchester wurde sie für die Rolle der Ernestine in Offenbachs Monsieur Choufleuri und 2015 für die Titelpartie in Suppés Die schöne Galathée unter Leitung von Andres Joho (Regie: Paul Suter) engagiert. 2016 war sie dort als Ines in Offenbachs Les Bavards zu sehen.
Andrea Suter war 2019 als Anna Reich in Die lustigen Weiber von Windsor debütieren (Regie: Bettina Dieterle, Leitung: Caspar Dechmann). Auf dem Programm standen unter anderem Rossinis Stabat Mater mit dem Sinfonieorchester Biel, Dowland-Songs mit dem Gambenconsort Compass, Brahms' Liebesliederwalzer.
Mit ihrem Lied-Duo-Partner Riccardo Bovino verbindet sie eine enge musikalische Zusammenarbeit in der Pflege des Liedrepertoires. Sie unterrichtet im eigenen Singatelier in Basel und Liestal.
JAN PETRYKA
Der einer Warschauer Musikerfamilie entstammende Tenor Jan Petryka studierte Violoncello an der Anton Bruckner Privatuniversität sowie an der Kunstuniversität Graz. Parallel dazu erhielt er ersten Gesangsunterricht bei Gertrud Schulz und studierte später bei Rotraud Hansmann an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, an welcher er den Studienzweig „Lied und Oratorium“ bei KS Marjana Lipovšek mit Auszeichnung abschloss. Seit Beginn seiner Studienzeit engagiert sich Jan Petryka in zahlreichen Projekten der sakralen Musik und etablierte sich sukzessive als vielseitiger Konzert- und Oratoriensänger.
Ein wichtiger Pfeiler von Jan Petrykas Schaffen ist das Barock. Bach Consort Wien, Orchester Wiener Akademie, L’Orfeo Barockorchester, Concerto Stella Matutina, La Chapelle Rhénane, Le Concert de l’Hostel Dieu, Solamente Naturali, Collegium Vocale Luzern sowie Arte dei Suonatori sind als einige der Klangkörper dieses Genres zu nennen, mit denen ihn eine langjährige und regelmäßige Zusammenarbeit verbindet. Zahlreiche Projekte mit den Ensembles Cinquecento Renaissance Vokal und Clemecic Consort runden sein musikalisches Repertoirespektrum ab.
Seine intensive Arbeit am Lied und der Vokalkammermusik führte zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit mit Robert Holl, Helmut Deutsch, Pierre-Laurent Aimard, Roger Vignoles, Matthias Lademann und David Lutz. Mit großem Erfolg debütierte Jan Petryka mit mehreren Schubert-Programmen beim Oxford Lieder Festival, begleitet von Julius Drake, Sholto Kynoch und Deirdre Brenner.
Auf der Opernbühne interpretierte Jan Petryka an der Opéra National de Lyon die Rolle des Tamino und des Ersten Geharnischten in Mozarts Die Zauberflöte, sowie die Partien des Pietro und des Jünglings in Franz Schrekers Die Gezeichneten. Weitere Verpflichtungen führten ihn an das Teatro Comunale in Ferrara für Ferdinando Bertonis Orfeo ed Euridice, an das Theater an der Wien für Schuberts Lazarus, an die Wiener Staatsoper für Wilfried Hillers Kinderoper Das Traumfresserchen, sowie an die Warschauer Kammeroper für Händels Ariodante. Darüber hinaus debütierte er am Prager Nationaltheater als Novice in Benjamin Brittens Billy Budd, verkörperte den Don Ottavio in Mozarts Don Giovanni mit dem Israel Chamber Orchestra sowie den Jaquino in Beethovens Fidelio beim steirischen Kulturfestival Styriarte unter Leitung von Andrés Orozco-Estrada.
Zu weiteren Höhepunkten seiner bisherigen Karriere zählen Jan Petrykas Debüt bei der Schubertiade Schwarzenberg mit Sir András Schiff, mehrere Tourneen mit Thomas Hengelbrock und dem Balthasar-Neumann-Chor & Ensemble, eine konzertante Aufführung von Gottfried von Einems Oper Der Prozess am Wiener Konzerthaus sowie Bachs Christen, ätzet diesen Tag (BWV 63) unter Leitung von Vladimir Jurowski in der Berliner Philharmonie.
Bei den Salzburger Festspielen debütierte Jan Petryka erfolgreich als Jacob in Leonard Evers Kinderoper Gold! und wirkte am Theater an der Wien in einer konzertanten Aufführung von Lortzings Der Waffenschmied mit. Zudem war er gemeinsam mit der Zürcher Sing-Akademie als Evangelist in Bachs Matthäus Passion im Kultur- und Kongresszentrum Luzern und als Solist in Bachs Weihnachtsoratorium im Wiener Musikverein zu erleben. Als Liedsänger debütierte er mit Schuberts „Schwanengesang“ bei der Fundació Victoria de los Ángeles in Barcelona und war mit Leoš Janáčeks „Tagebuch eines Verschollenen“ am Musikverein Regensburg zu Gast.
In der aktuellen Spielzeit ist Jan Petryka im Rahmen einer Neuproduktion des Theater an der Wien als Endimione in Vicente Martín y Solérs L’arbore de Diana an der Wiener Kammeroper zu erleben, während er gemeinsam mit dem Orchester Wiener Akademie unter Martin Haselböck mit Mozarts Krönungsmesse in Luzern und im Wiener Musikverein zu hören ist. Beim Rotterdam Philharmonic Orchestra unter Peter Dijkstra ist Jan Petryka hingegen als Tenor (Arien) in Bachs Matthäus Passion zu Gast. Liedrezitals mit mehrstimmigen Werken Schuberts führen Jan Petryka schließlich zur Schubertiade Hohenems und an das Wiener Konzerthaus.