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LIEDER EINES ARMEN MÄDCHENS

MARYSOL SCHALIT - SOPRAN
ALEXANDER RUEF - KLAVIER

Freitag 17. März 2023, 20 Uhr, Kulturscheune Liestal

„Wenn ich mal tot bin und im weissen Seidenkleid

in meinem Grabe liege mit Bescheidenheit,

dann fällt die Schule aus, dann geht’s zum Kirchhof raus,

die ganze Klasse kommt zu mir ins Trauerhaus.

Die woll’n mich alle seh’n, wenn ich mal tot bin.

Wenn ich mal tot bin – Mensch! – s’wird so schön!“

 

 

Die „Lieder eines armen Mädchens“ zeigen auf eindrückliche Weise die Tragikomik eines jungen Lebens zwischen den zwei Weltkriegen. Ganz in der Manier des Kabaretts der 1920iger Jahre komponierte Hollaender einen Zyklus, bei dem einem das Lachen im Munde stecken bleibt und die Tränen nicht wissen, ob die Freude oder Trauer ausdrücken sollen.

 

Weniger bekannt ist hingegen, dass Hollaender in jungen Jahren auch bei Humperdinck Komposition studierte und Werke im romantischen Stil schrieb, welche ihm später für seine Filmmusik Inspiration lieferten. So sind seine frühen Lieder (op. 14) keineswegs Kopien eines gerade sterbenden Kompositionsstils, sondern eigenständige Werke mit ganz persönlichem Charakter. Erst nach den Eindrücken an der Front des ersten Weltkrieges widmete sich Hollaender dem kabarettistischen Chanson und forderte zeitlebens eine kritische Auseinandersetzung der Kultur mit Politik.

 

Er, der sich selbst als „Musik-Clown“ bezeichnete, verstand es meisterhaft, die verschiedenen Stile zu mischen und trotzdem deren Einzigartigkeit bestehen zu lassen.

So sind seine „klassischen Kunstlieder“ auch Chanson. Seine Kabarett-Songs auch Oper, Melodram und eine harmonische Wucht.

Kurz: Ein Statement zu vergangenen und der heutigen Epoche.

F. HOLLAENDER (1896-1976)


Sechs Lieder Opus 3 (1914)
So tanze meine Seele (Text Adolf von Hatzfeld)
Abschied (Text Friedrich Hollaender)
Wellentanzlied (Text Richard Dehmel)
Geistliches Lied (Text Georg Trakl)
Geh schlafen, Kind… (Text Achim von Armin)
Trompeten (Text Georg Trakl) 

Lieder eines armen Mädchens (1921)


Currende
Das Groschenlied
In den Abendwind geflüstert
Oh Mond Wiegenlied an eine Mutter
Das Wunderkind
Die Hungerkünstlerin
Nachtgebet Wenn ich mal tot bin
Das Mädchen mit den Schwefelhölzern

Konzert Maya Boog: Text
Konzet Solenn

ALEXANDER RUEF

Alexander Ruef arbeitet als Pianist, Repetitor, Liedbegleiter und Klavierlehrer.

 

Er war musikalischer Assistent bei den Bayreuther Festspielen für Wagners „Meistersinger von Nürnberg“ sowie Repetitor und Pianist bei den Salzburger Festspielen für Strauss’ „Ariadne auf Naxos“.

Seine Laufbahn begann am Internationalen Opernstudio des Opernhauses Zürich sowie am Theater Hagen, wo er unter anderem die musikalische Leitung der „Dreigroschenoper“ von Brecht/Weill innehatte. Hiernach übernahm er die Studienleitung an der Staatsoper Hannover.

Alexander Ruef gastierte regelmässig an der Opéra national de Paris als Chef de Chant sowie an der Opera Vlaanderen und arbeitete u.a. mit den Dirigenten Philippe Jordan, Esa-Pekka Salonen, Philippe Herreweghe, Ingo Metzmacher und Daniel Harding zusammen.

 

Seine Ausbildung zum Konzertpianisten genoss er bei Erika Radermacher an der Hochschule für Musik in Bern.

 

Mit dem Berner „Trioraro“ erschien die Gesamtaufnahme der Schumannschen Klaviertrios (Claves) gefolgt von Einspielungen der verschollenen Violinsonaten der Schweizer Komponisten Adolphe Veuve und Fritz Brun.

 

Nebst seiner Tätigkeit als Pianist, Kammermusiker und Liedbegleiter, interessiert sich Alexander Ruef sehr für sogenannte Kleinkunst, insbesondere Chansons der zwanziger Jahre, und arbeitet mit diversen Personen aus verschiedenen Kunstrichtungen zusammen.

 

www.alexander-ruef.com

www.trioraro.ch

MARYSOL SCHALIT

Die berner Sopranistin Marysol Schalit absolvierte ihr Gesangsstudium an der Hochschule der Künste Bern/Biel bei Marianne Kohler und schloss ihr Konzert-, Solisten- und Operndiplom mit Auszeichnungen ab.
Sie besuchte Meisterkurse bei Krisztina Làki, Cornelia Kallisch, Jadwiga Rappé, Yvonne Naef, Margreet Honig, Gerard Wyss, Noemi Nadelmann und Heidi Brunner. 

Sie wurde mit zahlreichen Auszeichnungen und Preisen bedacht: u.a. Friedl Wald Stiftung, Kiefer Halblitzel Stiftung, Migros-Kulturprozent Studienpreise, mit zusätzliche Anerkennung als Migros-Kulturprozent Solistin, 2. Preis am internationalen József Simándy und Anneliese Rothenberger Wettbewerb, sowie am internationalen Gesangswettbewerb Oper Schloss Hallwyl. 

Noch während ihrer Ausbildung gastierte sie mit verschiedenen Rollen am Stadttheater Biel- Solothurn und gehört nun seit der Spielzeit 2010/11 zum Ensemble am Theater Bremen. Hier feierte sie seitdem grosse Erfolge u.a. als Pamina (Zauberflöte), Susanna (Nozze di Figaro), Ilia (Idomeneo), Gilda (Rigoletto), Adina (Elisir d’amore), Musetta (Bohème), Jenny Hill (Mahagonny), Anne Truelove (Rake’s Progress) und in den Titelpartien Simplicius Simplicissimus (Hartmann) und Lulu (Berg ) und wurde jüngst für ihre Interpretation in Händels Alcina vom Bremer Publikum & der Presse gefeiert. 

Weiter wurde sie 2017 mit dem Bremer Publikumspreis «Silberner Roland» und 2022 mit dem "Kurt-Hübner-Preis" für ihre herausragenden künstlerischen Leistungen ausgezeichnet. 

Gastengagements führten sie 2017 als Musica/Speranza/ Ninfa (Orfeo) ans Teatro Arriaga in Bilbao, als Gretel an die Opéra national de Lorraine in Nancy und als Pamina und Angelica (Orlando) ans Theater Osnabrück (2018/19). 
In der Schweiz gastierte sie 2019 als Adele in der Fledermaus Produktion von „argovia philharmonic“ in der Regie von Robert Hunger-Bühler und der musikalischen Leitung von Tobais Engeli.

In der Saison 21/22 debütierte sie am Theater Bremen in der Titelpartie des Schlauen Füchsleins (auf tschechisch) (Janáček) und als Nannetta (Falstaff), sang Pamina in einer Neuproduktion und Adina in der Wiederaufnahme von L`elisir d`amore.

Weiter interpretierte sie 2021 im Konzerthaus Wien im Zyklus «Nouvelles Aventures» verschiedene Werke von Luigi Nono, produzierte eine CD Aufnahme (Stabat Mater, Pergolesi) mit dem Münchener Kammerorchester unter Ramón Tebar und sang 2022 am Klangantrisch Festival von Kaspar Zehnder Operetten Melodien, den Sopranpart im Elias von Mendelssohn auf der Seebühne Bremen und einen Liederabend mit Äneas Humm und Judith Polgar in Bellmund (Biel CH).

Ab der Saison 2022/23 wird Marysol Schalit als freischaffende Sängerin unterwegs sein und als Gast in King Arthur (Purcell/Schorsch Kamerun) ans Theater Bremen und als Vitellia (La clemenza di Tito, Mozart) ans Theater Osnabrück zurückkehren.

Regelmässig führen Marysol Schalit Konzerte in die Schweiz, nach ganz Europa und 2019 gab sie auch ihr Debüt in China.  
Einige Highlights sind eine Konzerttournee mit dem Budapest Festival Orchestra unter Ivan Fischer durch die grössten Konzertsäle der Schweiz, Beethovens Singspiel "Egmont" an der Opéra de Lausanne, mit dem Orchestre de Lausanne unter Bertrand de Billy und dem Schauspieler Tobias Moretti und Mahlers 4. Symphonie im Musikverein Wien mit dem Tonkünstler Orchester unter Lorenzo Viotti. Darüber hinaus sang sie das Brahms Requiem an der Opéra National de Lorraine Nancy unter Domingo Hindoyan,  Adele in der "Fledermaus-Tournee" mit der Philharmonie Baden-Baden und ein Neujahrskonzert in Macau mit dem Macao Orchestra unter Thomas Rösner sowie Mozarts c-Moll-Messe mit dem Bern Symphonieorchester unter Laurent Gendre.
Mit dem Elbipolis Baroque Orchestra sang sie die Rolle der Lavinia in Bononcinis Camilla, mit einem Live- Mitschnitt durch WDR bei den Tagen alter Musik in Herne, im Casino Bern sang sie Mendelssohns Elias mit der Camerata Schweiz unter der Leitung von Lena-Lisa Wüstendörfer.

Marysol Schalit hat eine große Leidenschaft für Liederabende, die sie regelmässig in der Schweiz, wie auch in Deutschland gibt.

Konzert Maya Boog: Text
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